Konsumort Transformation

Wenn, wie bereits im Artikel vom 21.06.21 dargelegt, die Stadt nicht mehr reiner Konsumort sein wird und nicht mehr sein kann, was dann mit den "Konsumtempeln"? Dem Einkaufshaus? Ursprünglich angedacht und am Anfang des 20. Jahrhunderts in der Mitte der Städte errichtet, war dies ein Ort an dem Alles zu erwerben gedacht war.

Hat man sich noch als kleines Kind mit seinen Eltern abendlich am Wochenende zum Schaufensterbummel in die Innenstadt verdrückt, um dann noch vielleicht ein Eis zu schlecken, so hat dieses Geschäftsmodell mittlerweile fast ausgedient. Sowohl die Anzahl von Einzelhandelshäusern als auch deren Gesamtumsatz ist in den vergangenen 20 Jahren erheblich geschrumpft und hat sich beinahe halbiert. (s. Bericht PwC).

Nun wird allenthalben über eine sogenannte Nachnutzung dieser Innenstadtimmobilien nachgedacht, zumindest bei den Häusern die zwischenzeitlich leer stehen. s. hier zuletzt Karstadt-Kaufhof Häuser.

Leider handelt es sich bei diesen Häusern um Spezialimmobilien die nicht ohne weiteres einerr anderen Nutzung zuzuführen sind. Haben die Häuser doch zumeist keine Fassade mit Fenstern, sind enorm tief, haben eine unzureichende Erschließung u.a. Mängel.
Eine Umnutzung zum Wohnen oder als Büroflächen ist also nicht ohne tiefgreifende Maßnahmen oder sogar dem Abriss der Gebäude möglich.

Ferner handelt es sich bei den Eigentümern zumeist um Immobilienfonds oder Finanzinvestoren. Insoweit steht auch das Eigentumsverhältniss einer sozialverträglichen Nachnutzung dahingehend Wege, als dass Kapitalmarktinteressen bedient werden müssen. Offensichtlich sind nur ganz wenige dieser Immobilien Besitz der Kommunen.

Was also tun? Die Gemeinde kann nicht ohne weiteres die weitere Umgestaltung und Umnutzung bestimmen. Was tun mit einer Immobilie mitten in der Stadt die leer steht?

Neben einer Mischnutzung in Form von Wohnen, Büroflächen, Sportangeboten, Stadtteil Bibliothek, Treffpunkt u.a. und der Erdgeschosszone als Einzelhandelsfläche böte es sich an radikal umzudenken.

Warum hier nicht Urban Farming - Vertikal Farming betreiben? Essen aus der Stadt für die Stadt. Produktion von Salat und anderen Gemüsen direkt am Endverbraucher. Ultrakurze Wege. Kein Umbau der Fassade notwendig. Die lichten Geschosshöhen ohne abgehängte Decken sind womöglich sogar ideal hierfür. Platz für Logistik und Verpackung, Zwischenlagerflächen usw. stünden ausreichend zur Verfügung. Der Verkauf könnte im Haus stattfinden. Ein Umbau wäre meines Erachtens nur geringstfügig notwendig.
Sogar die Dachflächen, zumeist ja als Flachdach ausgeführt, könnten für den Gartenbau, Viehzucht, Schafherden, Bienen und anderes genutzt werden.
urbanvertical farming
Schauen Sie sich mal das Beispiel in New York City an:
https://www.brooklyngrangefarm.com
BrooklynGrange2

SunsetPark_2
Link zu einer Firma von Vertikal Farming: https://www.aerofarms.com/our-greens/
ProjectHighlight3-square
Bildrechte bei Aerofarms

Link zu Bericht der Beratungsfirma PwC zur Nachnutzung von Einkaufshäusern: https://www.pwc.de/de/real-estate/die-zukunft-der-warenhaus-immobilien.pdf

Die Seienden

Die Seienden

Wenn wir nicht gerade eilen, hasten und konferieren.
Gschaftig delegieren, kontrollieren und telefonieren.
Sind wir!

Sein. Einfach so. Allein und zusammen.
Im Dorf und in der Stadt.

Sein. Schaun. Verweilen.
Hören. Lauschen. Gucken. Bemerken.

Schweifen.Rasten. Sein.
Wirken lassen.
Zeit haben.
Du.
Ich.
Wir.
Hier.

Quartiersbedürfnisse

Immer wieder wird der Anschein erweckt dass nach bereits vollendeten Planungen im Bereich von Bebauungsplänen am Ende sehr viele Belange fehlen und offensichtlich im planerischen Vorfeld nicht bedacht wurden. Ein Artikel in heutiger süddeutsche Zeitung vom 19. Juli 2021 des Bezirksausschusses Ramersdorf und weitere unterstreichen dies?

Da stellt sich natürlich nicht nur für den Laien die Frage was eigentlich Stadtplanung beinhalten sollte: nur "Würfelhusten" oder doch der ernsthafte Versuch all die menschlichen Bedürfnisse in einem sozialen Kontext derSstadt auf öffentlicher Ebene zu erkennen, zu strukturieren und diese als Planungsziele festzuschreiben?

Siehe auch Beitrag vom 03.06.21
Aufstellung ist naturgemäß unvollständig

QUARTIER

Stadtentwicklungsplan München 2040


Im Auftrag des Oberbürgermeisters der Stadt München hat die Stadtplanung in München nunmehr den s.g. Stadtentwicklungsplan 2040 vorgestellt.

In diesem Themenfeld geht es nicht nur um die Stadtentwicklung aufgrund des starken Zuzugs am Menschen bis 2040 mit bis zu 1,85 Millionen Einwohnern, sondern auch um der Herausforderungen des Klimawandels durch Überhitzung der Innenstädte, Ergänzung Veränderung und Erweiterung des Mobilitätskonzeptes, Öffentlicher Nahverkehr usw.

Die einzelnen vorgestellten Themenkarten finden Sie hier: https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Step2040/Presse.html

Freiraumentwicklung
210618_STEP2040_Plan_Freiraum
Mobilitätsentwicklung
210618_STEP2040_Plan_Mobilitaet
Stadt Entwicklung
210618_STEP2040_Plan_Stadtentwicklung
Klimaanpassung
210618_STEP2040_Plan_Klimaschutz
Regionale Integration und Zusammenarbeit

210618_STEP2040_Plan_Region
Sämtliches Kartenmaterial: Quelle LHM Stadtplanung, s. O.g. Link


Inwieweit insbesondere die Herausforderungen zur Vernetzung mit den umliegenden Gemeinden tatsächlich lösbar sind, ist zweifelhaft. Die Versuche der vergangenen Jahrzehnte in Bezug auf Verkehrsentwicklung, Verkehrsvernetzung, Unterschiedlicher Zuständigkeit zwischen öffentlichen Nahverkehr in der Kommune, öffentlicher Nahverkehr der Gemeinden im Umland sowie der deutschen Bahn AG sind nur ein Teil der nicht gelösten Probleme. Echte Verkehrsentwicklung in der Metropolregion München sieht anders aus.

Bericht des deutschen Städtetages

Stadt neu denken – Zukunftsideen für lebendige Innenstädte
Deutscher Städtetag veröffentlicht Positionspapier "Zukunft der Innenstadt"

Link: https://www.staedtetag.de/files/dst/docs/Publikationen/Positionspapiere/2021/210709-posititionspapier-zukunft-der-innenstadt.pdf

Interview David Precht mit Deutschem Städtetagspräsidenten

Wenn sich das Laden-Sterben weiter fortsetzt und zugleich die Mieten steigen, was bleibt dann noch von einer Stadtkultur, in der sich die Menschen gerne aufhalten? Das fragt der Philosoph und Publizist, Richard David Precht, den Präsidenten des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister von Leipzig, Burkhard Jung, in der Sendung "Precht".


Link: Zur Sendung in der ZDF Mediathek

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